Tierversicherungen
Versicherungen für Tiere - Welche Tierversicherung macht wirlich
Sinn?
Haustiere erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Sie sind
für viele Menschen unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens. Spätestens bei der Überlegung, ob man sich einen
Hund oder eine Katze anschaffen sollte, stellt sich das Thema Tierversicherungen, seien sie nun gesetzlich
vorgeschrieben oder nicht. Aber auch für langjährige Tierbesitzer rückt nicht zuletzt aufgrund leidvoller
Erfahrungen die Frage nach einer angemessenen und bezahlbaren Tierversicherung in das Blickfeld. Welche
Tierversicherungen sind wichtig, welche eignen sich hingegen - wenn überhaupt - nur für bestimmte
Lebensabschnitte des Tieres? Worauf ist bei den Versicherungsprämien zu achten?
Tierhalter-Haftpflichtversicherung - die wichtigste
Tierversicherung
Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist geregelt, dass ein
Tierhalter, dessen Tier einen anderen Menschen verletzt oder tötet oder das Eigentum eines Menschen
beschädigt, dem Geschädigten zum Ersatz des Schadens verpflichtet ist. Aus spektakulären Fällen weiß man,
dass die Folgen etwa für Schmerzensgeldzahlungen unermesslich hoch ausfallen können. Wer dann als betroffener
Tierhalter keine spezielle Tierhalter-Haftpflichtversicherung hat, kann leicht in den finanziellen Ruin
geraten. Eine private Haftpflichtversicherung deckt zwar Haftpflichtschäden, die von Kleintieren wie zum
Beispiel einer Katze verursacht werden, ab, nicht jedoch Schäden, die größere Tiere - vor allem Hunde und
Pferde - anrichten. Auch Schlangen und andere Exoten sind im Allgemeinen nicht durch die Privathaftpflicht
gedeckt. Eine Tierhalter-Haftpflichtversicherung zählt deshalb zu den wichtigsten Tierversicherungen
überhaupt und ist sogar für bestimmte Tierarten und Rassen gesetzlich vorgeschrieben. Die übliche
Versicherungssumme beläuft sich auf 3 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Je nach
Tierart sind auch Versicherungssummen bis zu 10 Millionen Euro gebräuchlich. Ersetzt wird im Leistungsfall
der Zeitwert, nicht der Neuwert. Die Versicherungsgesellschaft prüft auch, ob den Versicherungsnehmer
überhaupt ein Verschulden trifft. Dieser so genannte passive Rechtsschutz ist generell Leistungsbestandteil.
Vom Umfang der Versicherungsleistungen, der Versicherungssumme sowie der Tierart hängt die Höhe der Prämie
ab: Zwischen 50 und 150 Euro ist das übliche Spektrum der Jahresprämien. Tipp: Wer ohne sein Tier in Urlaub
fahren möchte, sollte 'Fremdhütung' als Zusatzbaustein mitversichern lassen.
Weitere wichtige Tierversicherungen
Jeder, der einmal für sein Haustier eine Operation hat bezahlen
müssen, weiß eine Krankenvollversicherung zu schätzen. Doch bei Jahresprämien von etwa 300 bis 800 Euro lohnt
sich eine derartige Versicherung nur für die ersten drei Lebensjahre des Tieres, da die Einstiegsprämie vom
Lebensalter abhängig ist. Wie bei Versicherungen für Menschen ist diese Art von Tierversicherungen auch mit
Gesundheitsfragen verbunden. Wesentlich günstiger sind reine Operationsversicherungen: Die Jahresprämien
betragen zwischen 150 und 300 Euro. Für Interessenten stellt sich jedoch die Frage, ob man nicht besser von
Beginn an einen bestimmten Betrag für eventuelle Operationen regelmäßig zurücklegt, um eine notwendige OP
auch im fortgeschrittenen Alter des Tieres bezahlen zu können. In jedem Fall lohnt sich vorab der Vergleich
von Versicherungsbeiträgen und Leistungen.
Die meisten
Tierversicherungen sind im Gegensatz zur Tierhalter-Haftpflichtversicherung nicht notwendig. Ausnahmen
bestätigen die Regel: So kann es ratsam sein, für ein wertvolles Rennpferd zusätzlich zur
Krankenvollversicherung eine spezielle Lebensversicherung oder Unfallversicherung abzuschließen. Ähnliches
gilt für teure Exoten. Egal, ob normale Tierhalter-Haftpflichtversicherung oder individuell zu gestaltende
Lebensversicherung für eine exotische Tierart: Der Rat von unabhängigen Fachleuten, wie beispielsweise von
einem Tierarzt oder einem Fachhändler, empfiehlt sich in jedem Fall.
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